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Informationen zur Schozach-Bottwartalbahn
Infoveranstaltung zur Machbarkeitsstudie zur Schozach-Bottwartalbahn
Bericht über die Vorstellung der Machbarkeitsstudie zur Schozach-Bottwartalbahn
Am Donnerstag, 27. September 2023 fand im Sitzungssaal eine Informationsveranstaltung zur Machbarkeitsstudie zur so genannten „Schozach-Bottwartalbahn“ statt.
Die im Auftrag der Landkreise Ludwigsburg und Heilbronn durchgeführte Machbarkeitsstudie hat sowohl die technische Umsetzbarkeit möglicher Bahnverbindungen zwischen Heilbronn und Marbach, als auch deren verkehrliche Wirkungen untersucht. Die Studie hat ergeben, dass die vier denkbaren Trassenführungen technisch realisierbar und aufgrund des positiven „Kosten-Nutzung-Verhältnisses“ grundsätzlich förderfähig sind. Die Prognosen gehen von rund 20.000 Pendlern je Tag und rund 5.000 täglich vermiedenen PKW-Fahrten entlang der gesamten Strecke aus.
Neben dem historischen Verlauf über Ilsfeld und Talheim wurden auch drei Varianten über Abstatt und Untergruppenbach untersucht. Die standardisierte Bewertung hat folgende Kosten-Nutzen-Relationen ergeben.
- Variante 1 (Schozachtal) 1,91
- Variante 2 (Bosch, L 1111) 1,87
- Variante 3 (A 81, L 1111) 1,78
- Variante 4 (A 81, Flein) 1,59
Dieses Ergebnis bedeutet, dass grundsätzlich alle vier Varianten förderfähig sind, da der volskwirtschaftliche Nutzen die volkswirtschaftlichen Kosten überwiegt (> 1,0). Die höhe der Nachkommastelle ist für die Förderung nicht relevant.
Da es sich um eine bedeutende Infrastrukturentscheidung handelt, ist es Bürgermeister Vierling wichtig, größtmögliche Transparenz herzustellen und mit der Bürgerschaft in den Dialog zu treten. Bei der Informationsveranstaltung begrüßte er rund 65 interessierte Zuhörende sowie Herrn Dr. Nicolas Kämmerling von der Firma Transport Technologie-Consult Karlsruhe GmbH (TTK). Als Vertreter des Landratsamtes waren Frau Nermin Baki sowie Frau Laura Würth anwesend. Herr Dr. Kämmerling stellte die Machbarkeitsstudie sowie die verkehrliche Wirkung detailliert vor und ging auf Rückfragen aus dem Publikum ein. Die vollständige Präsentation kann auf der Homepage der Gemeinde heruntergeladen werden.
Aus der Zusammenfassung der Untersuchung ergibt sich, dass die Bahnstreckenvariante 1 (Historische Trasse) und die Bahnstreckenvariante 3 (A 81, L1111) die geringsten baulichen Risiken aufweisen würden. Ebenfalls würden sich bei den Bahnstreckenvarianten 1 und 3 die geringsten kommunalen Eigenanteile bei den Betriebskosten ergeben.
Bürgermeister Vierling zeigte sich erfreut über das positive Ergebnis der Machbarkeitsstudie.
„Es ist erfreulich, dass Stadtbahnprojekte derzeit politischen Rückenwind genießen, es gleich vier denkbare Trassen in unserer Raumschaft gibt und die Chancen gut stehen, die Region auf die Schiene zu bringen. Gleichzeitig wird dies den Kreistag vor keine einfache Entscheidung stellen.“ Aus seiner Sicht sprechen zahlreiche Argumente für die Trasse über Abstatt und Untergruppenbach:
- Das enorme Fahrgastpotential der Unternehmen BOSCH und MAGNA mit den insgesamt rund 8.000 Beschäftigten.
- „Wir planen für die Menschen und nicht für das Papier – Wer den Verkehr am Autobahnzubringer (L1111) zu den Stoßzeiten kennt, der wird keinen Zweifel daran haben, dass Untergruppenbach eine alternative zum Individualverkehr braucht“, so Vierling.
- Mit 21.000 sog. Lininbeförderungsfällen je Tag würde die Varianten III (über Abstatt und Untergruppenbach) täglich von 1.500 Prsonen mehr genutzt werden, als dies Beispielsweise bei der Variante I über Ilsfeld und Talheim der Fall wäre.
- Die Trasse über Untergruppenbach (Variante III) hat ebenfalls, wie die Variante I, die geringsten Betriebskosten und entsprechend den niedrigsten kommunalen Eigenanteil.
- Die Trassen über Untergruppenbach sind seit vielen Jahren im Flächennutzungsplan freigehalten. Dies ist der Realisierung sehr zuträglich (keine Gebäudeabbrüche / Abstand zur Wohnbebauung / deutlich weniger Straßenquerungen, etc.).
Im Verlauf der Informationsveranstaltung konnten die Zuhörenden Fragen stellen.
Auf die Frage, wie die Anbindung an das Schienennetz in Heilbronn erfolgt, wurde den Zuhörenden mitgeteilt, dass die Stadt Heilbronn derzeit selbst eine Untersuchung hierzu in Auftrag gegeben hat. Viele Zuhörenden interessierte auch, bis wann das Bahnprojekt realisiert werden wird. Die Gemeinden sollen bis zum Jahresende eine Stellungnahme an das Landratsamt Heilbronn abgeben. Anschließend wird der Kreistag voraussichtlich Anfang des Jahres 2024 sich für eine Variante entscheiden, mit der dann in die eigentliche Planung eingestiegen wird. Aus der Erfahrung bereits durchgeführter Bahnprojekte ist mit einem Vorlauf von mindestens 10 Jahren bis zu einer möglichen Realisierung zu rechnen.
Zum Schluss der Informationsveranstaltung fragte Bürgermeister Vierling ein Stimmungsbild ab. Die große Mehrheit der Zuhörenden fühlte sich durch die Informationsveranstaltung gut informiert und signalisierten ein positives Stimmungsbild.
Nachdem alle Fragen der Zuhörenden beantwortet wurden, dankte Bürgermeister Vierling den Anwesenden für Ihr Interesse.
Auch Ihre Meinung ist uns wichtig!
Interessierte Bürger können die Planunterlagen auch während der Öffnungszeiten des Rathauses einsehen, diese mit Vertretern der Gemeindeverwaltung erörtern und sich mündlich oder schriftlich hierzu äußern.
Ansprechpartner in der Verwaltung:
Tobias Binder
Zimmer 30
Tel: 07131/7029-13
Stellungnahmen zur möglichen Bahnanbindung können gerne auch per E-Mail an gemeinde@untergruppenbach.de adressiert werden. Die eingegangenen Stellungnahmen werden gesammelt und dem Gemeinderat zur Abwägung übermittelt.