Gemeinde Untergruppenbach (Druckversion)
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Unser Wald im Wandel der Zeit

Autor: Hirsch & Wölfl GmbH
Artikel vom 09.02.2012

Untergruppenbach ist eine der größten Waldgemeinden im Umkreis. Über fünfzig Prozent der Gesamtfläche sind mit etwa 30 Baumarten bewaldet. Als Naherholungsgebiet der naheliegenden Großstadt Heilbronn erfüllt der Wald die sozialen Bedürfnisse der Erholungssuchenden. Weit mehr Menschen besuchen unseren Wald als zum Beispiel das schöne, aber teure Freibad. Weil sich der Wald nur langsam verändert, ist eine Planung nötig, die weit in die Zukunft reicht. Der nächste Zehnjahresplan wurde im Rahmen einer Waldbegehung von der Forstdirektion, den Gemeinderäten und den Jagdpächtern vorgestellt. Stimmt der Gemeinderat den Vorschlägen der Forstverwaltung zu, wird der Wald langfristig den zu erwartenden klimatischen Verhältnissen angepasst.

Trotz unterschiedlicher Interessen von Förstern und Jagdpächtern findet man in Untergruppenbach immer einen Konsens. Zu viel Wild im Revier führt zu übermäßigen Verbiss der Jungpflanzen, was naturgemäß den Förstern nicht behagt. Die Jäger halten die Abschussquoten für zu hoch, weil sie oft dem tatsächlichen Wildbestand nicht entsprechen. Die Lösung des Konflikts besteht darin, dass Förster und Jäger sich im Dialog über den Verbiss verständigen. Zuviel Verbiss bedeutet für die Jäger, das Wild ist zu reduzieren, damit der Wald wie vorgesehen gedeihen kann.

Weitgehend ist die Forstplanung vom Klimawandel bestimmt. Trockenzeiten und Stürme vertragen nicht alle heimischen Gewächse. Die Fichte hat kaum Chancen zu überleben, wenn sich das Klima weiterhin drastisch verändert, was voraussichtlich wohl auch eintreten wird. Als Ersatz schlagen die Förster die aus Amerika stammende Douglasie vor, weil sie widerstandsfähiger ist als die Fichte. Gute Chancen werden auch der deutschen Eiche eingeräumt, die auch längere Trockenperioden unbeschädigt überstehen kann. Wie sich der Untergruppenbacher Wald seit 1950 entwickelt hat und welche Waldbestände angestrebt werden, zeigt die nachfolgende Grafik. Daraus ist erkennbar, dass der Fichtenbestand auf 10% zurückgehen wird, aber dass daneben auch 10% Douglasien herangezogen werden. Mit 3% Lärchen und 2% Kiefern wird der Wald dann 25% Nadelhölzer aufweisen. Eichen werden 36% Anteil haben und Buchen 30%.

Die Wirtschaftlichen Zahlen sind nicht gerade überwältigend. Aber schon eine ausgeglichene Bilanz ist als gutes Ergebnis anzusehen, weil die Bewirtschaftung nicht zum Nulltarif zu bekommen ist. In Untergruppenbach wird mit dem Wald im Zehnjahresschnitt ein Gewinn von etwa 8.000 Euro erzielt. Nicht in Zahlen lässt sich der große Erholungswert für Waldbesucher ausdrücken.

Damit sich die langsam wachsenden Eichen entwickeln können, müssen andere Baumarten weichen. „Wir spielen mit dem Licht, das ist unsere Aufgabe, aber manchmal spielt die Natur mit uns und macht zu viel Licht“, meinte Oberforstrat Thomas Lehn und spielte damit auf die gewaltigen Stürme der vergangenen Jahre an.
Wie aus der Grafik zu ersehen ist, haben Naturgewalten wie Stürme oder Trockenheit mit Borkenkäferbefall zu außerplanmäßigen bzw. zufälligen Nutzungen geführt.

In Deutschland wird auf Nachhaltigkeit wert gelegt. Deshalb werden nur 90% des nachwachsenden Holzes geerntet. Fünf Prozent dienen dem Zuwachs und ebenso viel zur unberührten Entwicklung des Waldes.

Auch der Wald nimmt eine demografische Entwicklung. Damit es keine Überalterung der Bestände gibt, achten die Forstleute darauf, dass genügend Jungholz nachwächst. Die Verjüngungsziele sind in der folgenden Grafik dargestellt.

Sprach man vor einigen Jahren noch vom Waldsterben, wovon die Tanne besonders betroffen war, so hat sie sich nach dem Einbau von Schwefelfiltern in den Kraftwerken und Katalysatoren in den Kraftfahrzeugen wieder prächtig erholt. Der deutsche Wald ist heute wieder in einem guten Zustand.

Text/Bilder Siegfried Kabisch, Grafiken ForstBW

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