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Frühlingserwachen im Bürgerwald

Autor: Frau Riecker
Artikel vom 06.05.2021

Frühlingserwachen im Bürgerwald

Ein gutes Jahr ist es schon her, seit der Pflanzung der rund 2.100 Setzlinge auf dem 1,5 ha großen Waldstück der Gemeinde. Seitdem hat sich einiges getan in unserem Bürgerwald.

Ein Resümee des vergangenen Jahres:

Es wurde in dem von Trocken- und Borkenkäferschäden betroffenem Arealeine Bepflanzung mit einer bunten Vielfalt an klimastabileren Baumarten vorgenommen. Hierunter kamen Weißtannen, Baumhasel, Bergahorn, Spitzahorn, Kirschen, Stieleichen, Elsbeeren und Douglasien sowie Lärchen zum Einsatz.

In den ersten Monaten bestand die Aufgabe der jungen Bäume darin, erst einmal in ihrer neuen Umgebung anzuwachsen und weitere Wurzeln zu bilden. Hierzu brauchte es vor allem viel Wasser, damit die Wurzeln „Fuß“ fassen konnten. In den ersten Wochen war das auch kein Problem, doch schon im Spätfrühling mussten die Pflanzen ihre erste große Hürde nehmen, als eine fast zweimonatige andauernde Trockenperiode folgte.  Als diese geschafft war und im Juni dann die ersten nennenswerten Niederschläge kamen, trieben auch die letzten Pflanzen mit Macht aus. Dabei verhalf der sogenannte Johannistrieb, der Ende Juni den meisten Baumarten einen zweiten Trieb bringt. So konnten die Jungbäume nochmals zu mehr Stärke und Vitalität gelangen.

Den teils sehr warmen Sommer haben die  Bäume trotz einiger Trockenperioden gut überstanden und sind auch mit ihren Wurzeln im Oberboden angewachsen. Der Herbst brachte dann genug Feuchtigkeit  in Form von Regen, so dass die Jungbäume tiefere Wurzeln bilden konnten, um so den äußeren Einflüssen auch weiterhin stand halten zu können.

Und auch der Winter, der uns mit immer wiederkehrendem Schneefall beglückte, tat dem Wald gut. Denn der Schnee brachte dem Boden und den darunter liegenden Wurzeln eine kontinuierliche Feuchtigkeitszufuhr. Etwas Besseres kann dem Wald im Winter kaum passieren.

Nun ist der Frühling in den Bürgerwald eingekehrt und lässt die jungen Bäumchen wiederkräftig austreiben. Ein paar Baumarten sind da etwas energischer wie andere und haben schon kräftig an Trieben zugelegt, allen voran die Kirsche und die Elsbeere. Die Eiche ist da schon etwas zögerlicher, diese setzt ihr Wachstum erst bei konstanten warmen Temperaturen in Gang.

Gerade in den ersten Jahren, haben vor allem die Eiche, die Tanne und die Douglasie schwer mit den Verbiss- und Fegeschäden durch Rehwild zu kämpfen.

Verbissschäden werden vor allem von Rehen, Hirschen und dem Damwild verursacht. Sie beißen die Knospen junger Bäume ab und stören sie so in ihrem Wachstum.

Und unter Fegeschäden ist der Geweihabrieb der Rehböcke zu verstehen. Diese suchen  sich vorwiegend kleine Bäume aus,um ihr  Geweih dagegen zu schlagen und so den sogenannten Bast von diesem abzubekommen.

Gerade die Eichen und Tannen gelten als „Leckerbissen“ für das Rehwild und sind zudem durch ihrlangsameresWachstum in der ersten Zeit besonders gefährdet. Aber auch die Douglasie, die zwar ein schnelleres Wachstum an den Tag legt, wird sehr gerne von den Rehböcken zum Geweihabrieb benutzt und hat es in ihren Anfangszeiten nicht leicht.

Ohne Schutzmaßnahmen könnten dadurch ganze Baumgenerationen im Wald verloren gehen. Durch das gezielte Einsetzen von Wuchshüllen, Schutzgitter sowie Pfählen, das im Bürgerwaldareal die Jagdpächter übernommen hatten,  konnten die Pflanzen bislang gut geschützt werden.

Die Bilanz für das erste Jahr des Bürgerwaldes fällt durch unseren Revierförster Oliver Muth und seiner Stellvertreterin Vivian Beschmann positiv aus. Die Jungbäume sind gut angewachsen und der bisherige Ausfall einzelner Pflanzen durch äußere Einwirkung wie Wildverbiss, Konkurrenzpflanzen und Witterungsverhältnisse hält sich für das erste Jahr in Grenzen und liegt noch im grünen Bereich. Dennoch dauert es nach der Pflanzung bis zu zehn Jahre, um von einer „gesicherten Verjüngung“ sprechen zu können.

Aber nicht nur im Bürgerwald hat sich einiges getan, auch in der direkten Umgebung hat sich mit dem Steinei, welches von dem Untergruppenbacher Künstler Klaus Waldbüßer in mühevoller Kleinarbeit  aufgebaut worden ist und zu diesem noch eine Holzbank zum verweilen hinzukommt sowie einem Wegweiser, der zum Bürgerwaldpfad weist,  zu einem schönen Etappenziel einer Wanderstrecke entwickelt.

Wir sind gespannt und freuen uns, den Bürgerwald in seinem zweiten Jahr beim wachsen und gedeihen zuzusehen und zu begleiten und werden sie weiterhin auf dem Laufenden halten. Das angedachte Bürgerwaldfest muss leider getreu dem Motto: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, noch etwas auf sich warten lassen.

Hinweis

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