Gemeinde Untergruppenbach (Druckversion)
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Bürgerwald der Zukunft

Autor: Frau Riecker
Artikel vom 06.10.2023

Dreieinhalb Jahre ist es her, seit das von Trocken- und Borkenkäferschäden betroffene Areal des Gemeindewaldes mit einer bunten Vielfalt an klimastabileren Baumarten bepflanzt wurde. Die Mischung aus Weißtannen, Baumhasel, Bergahorn, Spitzahorn, Kirschen, Stieleichen, Elsbeeren und Douglasien sowie Lärchen ist seitdem gut angewachsen und trotzt der Hitze und Wasserknappheit der letzten Jahre. 

In den angrenzenden Bereichen des Bürgerwaldes hinterlässt die andauernde Trockenheit dagegen deutliche Spuren. Der seit ca. fünf Jahren anhaltende Wassermangel in den Vegetationsperioden scheint nun den Bäumen die letzten Kräfte geraubt zu haben. Den Fichten geht der sprichwörtliche Saft aus. Doch dieser wird dringend benötigt, um sich gegen Schädlinge wie den Borkenkäfer zur Wehr zu setzen.

Seit dem ausgehenden Winter fahnden die Forstleute ununterbrochen nach den kleinen Plagegeistern, denn diese haben bereits an drei benachbarten Seiten des Bürgerwaldareals massiven Schaden an den Fichtenbeständen verursacht. Entdecken die Forstleute Bäume mit Borkenkäferbefall, beginnt der Wettlauf gegen die Entwicklung der Käfer. Die Bäume müssen so schnell wie möglich aus dem Wald entfernt werden, bevor die neue Generation an Käfern schlüpfen kann. Dazu müssen viele verschiedene Partner schnell und effektiv zusammenarbeiten. Der Finder der befallenen Bäume markiert diese mit einem roten Kreuz. Die Standorte werden in einem digitalen Kartenprogramm vor Ort im Wald erfasst. Danach kommen die Waldarbeiter oder Unternehmer und fällen die Bäume. Es folgt ein Unternehmer, der die Stämme an die Waldwege transportiert und lagert. Zum Schluss muss der Lkw das Holz schnellstmöglich weit aus dem Wald herausfahren, im Idealfall gleich in ein Sägewerk. Kann das Sägewerk die großen Holzmengen nicht in so kurzer Zeit aufnehmen, wird das Holz an einem Ort weitab der nächsten Fichtenwälder gelagert, bis es zur Weiterverarbeitung in ein Sägewerk gebracht werden kann.

Trotz intensiven Bemühens der Forstleute, sind inzwischen an mehreren Stellen um den Bürgerwald neue Kahlflächen von bereits bis zu 2 Hektar Größe, dies entspricht ca. 3 Fußballfeldern, entstanden. Um auch diese Flächen mit klimastabileren Baumarten zu bepflanzen, plant die Gemeinde Untergruppenbach in Zusammenarbeit mit Förster Oliver Muth eine weitere Pflanzaktion unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.

Vorgehen des Borkenkäfers: 

Dringt ein Borkenkäfer durch die Rinde des Baumes ein, kann sich dieser nur durch starken Harzfluss in den Bohrlöchern gegen die nagenden Käfer zur Wehr setzen. Das schafft der Baum aber nur, wenn ihm genügend Wasser zur Harzbildung zur Verfügung steht. Ist dies nicht gegeben und der Borkenkäfer merkt, dass es dem Baum an Harz fehlt, lockt er mit Duftstoffen noch mehr Artgenossen an. Diese legen dann ihre Eier für die kommende Generation auf dem Baum ab. Aus diesen schlüpfen dann die Larven, die sich zwischen Rinde und Holz sattfressen und wachsen. Sind sie ausgewachsen, verpuppen sich diese wie Schmetterlinge. Aus den Puppen schlüpfen die neuen Käfer. Die gesamte Entwicklung vom Ei bis zum Jungkäfer findet in einem Zeitraum von 6 bis 12 Wochen statt. Bei trockenem und heißem Wetter wächst die Population schneller, ist es kalt und feucht, dauert es länger. In den letzten Jahren konnten sich aufgrund des trockenen und warmen Wetters die Fichtenborkenkäfer sehr rasch entwickeln. Sie bildeten so in einem Jahr drei Generationen an Käfern.

Hinweis

Die Inhalte werden von der Gemeinde Untergruppenbach gepflegt. Bei Fragen oder Anregungen bitte an die Gemeinde Untergruppenbach wenden.

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